Jubiläumsjahr in Neustadt in Holstein  – Mitstreiter gesucht –

(brh) Jubiläumsjahr in Neustadt in Holstein: Neustadt in Holstein feiert – und das aus drei guten Gründen
Das Jahr 2019 ist für die Stadt Neustadt in Holstein ein ganz besonderes Jahr, denn es gibt in diesem Jahr viele Jubiläen und Anlässe, um zu feiern. Drei ganz besondere Anlässe werden im Sommer dieses Jahres ganz besonders groß gefeiert. Aus diesem Grund luden Bürgermeister Mirko Spieckermann und Bürgervorsteher Sönke Sela in das Rathaus ein, um erstmals konkrete Informationen zu den Feierlichkeiten zu geben

Anlass eins: 30. europäisches folklore festival …
… mehr als 65 Jahre Völkerverständigung in Neustadt in Holstein

1951 entwickelte der damalige Leiter der Neustädter Volkshochschule, Gerd Beier, den Gedanken, in Neustadt in Holstein eine Trachtenwoche durchzuführen. Der Anlass waren die vielen Flüchtlinge, die auf Grund der Nachwirkungen des 2. Weltkrieges in den Westen geflohen waren. Ihre Kultur zu erhalten war Gerd Beier wichtig. Ihm war klar, dass es zur Umsetzung dieser Idee die Unterstützung der ganzen Stadt brauchte und es gelang ihm recht schnell, viele von seiner Idee zu begeistern und so wurde ein Verein gegründet, unter dem Vorsitz des damaligen Bürgermeisters Prof. Haas, der bis heute besteht: Der „Verein Europäische Trachtenwochen an der Ostsee e.V.“. In der Vereinssatzung wurde festgelegt, dass zur Durchführung der „Trachtenwoche“ ein Kuratorium gebildet wird, das die Trachtenwoche durchführen sollte. Diesem Kuratorium gehörten damals – wie auch heute, neben zahlreichen ehrenamtlich tätigen Bürgern, der Vorstand des Vereins, kraft Amtes der Bürgermeister, der Bürgervorsteher und die Fraktionsvorsitzenden der Parteien an. Die Teilnahme an den Sitzungen und die Aufgaben des Kuratoriums wie Quartierbeschaffung, Werbung, Organisation, Finanzen, Programmgestaltung, Gruppenbetreuung und Pressearbeit werden und wurden seitdem ehrenamtlich übernommen. Die erste Trachtenwoche fand dann bereits vom 4. bis 11. August 1951 statt. An der ersten Trachtenwoche nahmen vor allem deutsche Gruppen und eine österreichische Gruppe teil. Bereits bei der ersten Trachtenwoche wurde der Grundstein für die gelebte Gastfreundschaft gelegt, denn allen war klar: Nur wenn die tanzenden Gäste auch in Gastfamilien wohnen, kann der wichtige Gedanke der Völkerverständigung und des kulturellen Austausches auch Realität werden. Anfangs fand die Trachtenwoche jährlich statt, dann alle zwei Jahre, in den sechziger Jahren entschied man sich, diese große Veranstaltung alle drei Jahre auf die Beine stellen. Eine weitere Veränderung gab es dann im Jahr 2004, als der Name „Trachtenwoche“ in „europäisches folklore festival“ umbenannt wurde. In diesem Jahr wird nun das 30. europäische folklore festival gefeiert und das Kuratorium kann mit Recht stolz darauf sein, trotz politischer Unruhen zu Zeiten des Kalten Krieges und bestehenden Konflikten in der Welt zur Völkerverständigung beigetragen zu haben und für viele internationale Folklore Festivals Vorbild gewesen zu sein.

Anlass zwei: 50 Jahre Europastadt
Auf den gelben Ortsschildern steht der Zusatz „Europastadt“ und darauf ist Neustadt in Holstein zu Recht stolz, denn im Jahr 1969 wurde der Stadt Neustadt in Holstein die Europafahne verliehen. Grund für diese Auszeichnung vor 50 Jahren dafür war das Engagement der Stadt Neustadt in Holstein für die Völkerverständigung in Europa, das sie durch die Trachtenwoche mit der ganzen Stadt lebt. In dem Schreiben des Europarats heißt es unter anderem: „Um noch mehr seine Bewunderung und Anerkennung für die prächtige und beispielhafte Haltung, welche die Stadt Neustadt hinsichtlich der europäischen Verständigung angenommen hat, zum Ausdruck zu bringen, hat mich das Komitee beauftragt, Ihnen persönlich, Herr Bürgermeister, Ihrem Stadtrat und den Einwohnern Ihrer Stadt seine wärmsten Glückwünsche auszusprechen. Der Europarat dankt der Stadt Neustadt und dem Kuratorium.“ Seitdem darf die Stadt Neustadt in Holstein den Titel „Europastadt“ verwenden und somit gehören das europäische folklore festival und der Titel „Europastadt“ unzertrennlich zusammen. In Deutschland gibt es zwanzig, in Schleswig-Holstein nur zwei Städte, die diese hohe Auszeichnung des Europarates erhalten haben. Neben Neustadt in Holstein ist dies Schwarzenbek.

Anlass drei: 775 Jahre Stadtrecht
Die Geschichte der Stadt begann vor über 770 Jahren als Adolf IV., Graf von Schauenburg, die Stadt Neustadt in Holstein gegründet und mit lübschem Recht ausgestattet hat. Sicherlich hatte auch der Hafen Neustadts eine große Bedeutung für die damalige Stadtgründung im Jahr 1244 innerhalb der damaligen Region Wagrien, denn so konnten auch viele landwirtschaftliche und Fischereiprodukte vom Neustädter Hafen aus exportiert werden. Die lebendige Fischerei führte auch dazu, dass 1474 die älteste Fischerinnung Deutschlands gegründet wurde, besser bekannt als das Neustädter Fischeramt. In den vergangenen 775 Jahren ist in der Hafenstadt viel passiert, die Pest brach zweimal aus und große Brände zerstörten große Teile der Stadt. Insbesondere ein Brand im Jahr 1817 zerstörte innerhalb weniger Stunden viele Wohnhäuser und auch das Rathaus, was auch dazu führte dass viele historische Dokumente Opfer des Brandes wurden. Auch der zweite Weltkrieg hatte große Auswirkungen auf die Stadt und seine Bevölkerung und größten Bevölkerungszugang erlebte Neustadt dann in der zweiten Hälfte des 20 Jahrhunderts. Mittlerweile leben rund 16.000 Menschen in der Stadt, der im Jahr 2009 von der Bundesregierung der Titel „Stadt der Vielfalt“ verliehen wurde. Die letzten Feierlichkeiten fanden im Jahr 1994 statt: Hier wurde das 750-jährige Stadtjubiläum mit einem Hafenfest unter der Teilnahme von Traditionsseglern gefeiert. Übrigens finden seit dem Jahr 1994 auch Trauungen auf dem Traditionssegler „Norden“ statt.

2019: Drei Anlässe und eine große Jubiläumsveranstaltung
Nun sollen diese drei Jubiläen entsprechend gefeiert werden. Und Bürgervorsteher Sönke Sela, der sich mit großer Leidenschaft für dieses Jubiläum einsetzt führt aus: „Was lag da näher, als das 775-jährige Stadtjubiläum in das 30. europäische folklore festival einzubinden“ und so wird das 775-jährige Stadtjubiläum mit einem großen Stadtfest von Samstag, 27.07. bis Montag, 29.07.2019 gefeiert und bildet den Auftakt zum 30. europäischen folklore festival. Details zum 30. europäischen folklore festivals werden in Kürze der Öffentlichkeit präsentiert.

Samstag setzt auf abwechslungsreiches Bühnenprogramm und Unterhaltung in den Straßen
Der Schwerpunkt des Stadtjubiläums liegt ganz klar auf der Veranstaltung am Samstag, 28.07, denn an diesem Tag steht der Marktplatz mit einem abwechslungsreichen Bühnenprogramm – von Poetry Slam, über Blasmusik bis hin zum krönenden Abschluss mit einem Live-Konzert der Kult-Band „Max & friends“ -, im Fokus. Und das Beste ist: Der Eintritt ist frei.

Vielfalt an drei Tagen: Kunsthandwerk, Vereinspräsentation, Tower am Binnenwasser, Tag der Seenotretter und Jubiläum der DGzRS-Station
Das Orgateam der 775-Jahr Feier hat sich weitere Besonderheiten ausgedacht, so wird es unter anderem an drei Tagen eine Creativ-Meile in der Waschgrabenstraße geben – der Schwerpunkt liegt hier auf Kunsthandwerk-Ständen. Rund um die Kirche, in der Kremper Straße, auf der sog. „Bankenseite“ und in der Brückstraße erhalten Geschäfte, Vereine und Verbände die Möglichkeit sich mit einem eigenen Stand zu präsentieren und Aktionen anzubieten. Hierfür werden dann auch die Straßen an allen drei Tagen gesperrt und somit werden große Teile der Innenstadt zur Fußgängerzone. Bei Interesse und ausreichenden Betreibern von Ständen könnte auch die Hochtorstraße in das Stadtfest einbezogen werden. Ein weiterer Höhepunkt ist die Veranstaltungsfläche am Pagodenspeicher, die mit eigenem Programm und Kulinarischem an drei Tagen zum Mitfeiern einlädt. „Auch der Tag der Seenotretter der DGzRS am Hafen und das 25-jährige Jubiläum der DGzRS (Station) am selben Wochenende wird in das Stadtjubiläum integriert“, so Stadtmarketingkoordinatorin Andrea Brunhöber.

Teilnehmer für Stadtjubiläum gesucht: Einladung an Vereine, Geschäfte und Verbände
Bereits im Dezember des vergangenen Jahres wurden an Neustädter Vereine Briefe verschickt, die zur Teilnahme einluden und zusätzlich haben Kuratoriumsvorsitzende Barbara Helbach und Susanne Bimberg-Nittritz vom Gewerbeverein Innenstadtgeschäfte erstmals direkt angesprochen und auf die Teilnahmemöglichkeiten aufmerksam gemacht. Die ersten Zusagen liegen bereits vor. Barbara Helbach informiert: “Wir haben aber noch Kapazitäten in den Straßen und freuen uns, wenn sich weitere Geschäftsinhaber, Vereine oder Verbände melden, die Lust haben, an diesem dreitägigen Stadtfest mitzuwirken und fügt an: „Es ist eine einmalige Chance, Teil des bunten Geschehens zu sein“. Gewerbevereinsvorsitzende Susanne Bimberg-Nittritz ergänzt: „Für uns Geschäftsinhaber bietet sich durch das Stadtfest an drei Tagen eine besondere Form des Dialogs und wir können unsere Kunden direkt vor unseren Läden ansprechen und weiß: „Für Vereine und Verbände ergibt sich auf diese Weise mitten im Sommer die Möglichkeit, neue Mitglieder gewinnen, Aktionen durchführen und somit eine besondere Form der Öffentlichkeitsarbeit auf die Beine stellen“. Für den Sonntag soll ein verkaufsoffener Sonntag für alle Verkaufsstellen innerhalb des Stadtgebietes beantragt werden. Wer Lust hat, als Geschäftsinhaberin oder Inhaber einen Stand in den Straßen auf die Beine zu stellen, erfährt die Details direkt bei Barbara Helbach. Eine Anmeldung mit einem eigenen Stand ist noch bis zum 15. Februar möglich. Barbara Helbach weist darauf hin, dass die Teilnahme für Vereine, die eine Non-Food-Präsentation auf die Beine stellen wollen kostenlos ist und auch die Standgröße abgestimmt werden kann. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass die Präsentation idealerweise an allen drei Tagen in der Zeit von 11 bis 22 Uhr erfolgen sollte. Das Anmeldeformular ist bei Barbara Helbach erhältlich und kann auch auf der Internetseite der Stadt unter www.stadt-neustadt.de heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zum 775-jährigen Stadtjubiläum erteilen Barbara Helbach unter 04561 619 431 und bhelbach@neustadt-holstein.de und Andrea Brunhöber unter 04561/619510 und marketing@stadt-neustadt.de.

Kontakt: Stadt Neustadt in Holstein, Barbara Helbach, bhelbach@stadt-neustadt.de, 04561 619 431 und Andrea Brunhöber, marketing@stadt-neustadt.de, 04561/619510.